Porträt einer Dame (6-teilige Miniserie, BBC 1968 - mit Richard Chamberlain)

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Western5
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Porträt einer Dame (6-teilige Miniserie, BBC 1968 - mit Richard Chamberlain)

Beitrag von Western5 » 27.06.2021, 20:06

Der immense Erfolg des englischen Mehrteilers Die Forsyte Saga (160 Millionen Zuschauer weltweit; die erste britische Serie, die in der damaligen Sowjetunion ausgestrahlt wurde) motivierte und inspirierte die BBC, gleich den nächsten großen Mehrteiler in Auftrag zu geben. Es. sollte ein weiterer großer Roman aus dem 19. Jahrhundert verfilmt werden, nämlich Henry James' Porträt einer Dame.

Die wichtigste männliche Rolle spielt Richard Chamberlain. Chamberlain war durch seine Rolle als junger Internist in der amerikanischen Vorabendserie Dr. Kildare zu einem Teenie-Idol geworden, war aber darauf erpicht, sich von diesem Image zu befreien und war zu diesem Zweck nach Großbritannien gegangen. Dort nahm er Sprechunterricht, um sich seinen amerikanischen Akzent abzutrainieren, und begann auch in klassischen Theaterstücken aufzutreten. Dann erhielt er die Hauptrolle in der BBC-Verfilmung des besagten James-Romans Porträt einer Dame. Chamberlains schauspielerische Leistung war eine Offenbarung. Er, der bisher als Schauspieler nicht ernst genommen worden war, erhielt von der Kritik durch die Bank überschwengliche und begeisterte Kritiken. Von da an war er als ernsthafter Schauspieler etabliert. In angelsächsischen Schauspielerkreisen scheint man bis heute von einem "einen Chamberlain machen" zu sprechen, wenn bisher wenig geforderte Schauspieler beginnen, sich an ernsthaften Rollen auszuprobieren.

Kurz zum Inhalt: Wie so oft bei Henry James, steht das Schicksal von Amerikanern im Mittelpunkt, die es aus welchen Gründen auch immer nach Europa zieht. Die junge Isabel Archer aus Albany in New York nimmt nach dem Tode ihres Vaters das Angebot einer Tante an, sie auf ihrem Landsitz in der Nähe von London zu besuchen. Dort begegnet sie auch ihrem Onkel sowie dessen Sohn Ralph Touchett (gespielt von Richard Chamberlain). Ralph ist unheilbar krank, fasst aber sofort Zuneigung zu Isabel. Er überredet seinen Onkel, sein Testament zu ändern und Isabel einen Großteil seines Vermögens zu hinterlassen. Als der Onkel kurze Zeit danach stirbt, ist Isabel aller finanziellen Sorgen ledig.

Sie unternimmt eine Bildungsreise quer durch Europa und lernt in Florenz den verwitweten Amerikaner Osmond kennen, der eine halbwüchsige Tochter hat und der sie mit seiner weltgewandten Art beeindruckt. Als er ihr einen Heiratsantrag macht, nimmt sie diesen an, doch durchschaut sie nicht, das Osmond ganz eigennützige Ziele verfolgt und sie das Objekt einer Intrige geworden ist. Als Isabel hört, dass Ralph Touchett im Sterben liegt, will sie ihn in England besuchen, doch Osmond verbietet es ihr dies ...

Auch diese BBC-Verfilmung ist mit Lob überhäuft worden. Sie wurde auch bis Mitte der 70er Jahre mehrfach im deutschen Fernsehen wiederholt. Über eine Veröffentlichung würde ich mich sehr freuen.

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