Terence Rattigan, ein früher viel gespielter Meister des sogenannten "Konversationsstückes" schrieb Ende der 1940er das noch heute gelegentlich aufgeführte Stück "The Browning Version". Es wurde mehrfach für das Fernsehen inszeniert und in den 1990ern gab es eine bemerkenswerte Kinofassung mit Albert Finney unter dem Titel "Schrei in die Vergangenheit".
Die erste Kinofassung entstand aber bereits 1951. Der deutsche Titel ist nicht grundsätzlich falsch, suggeriert aber eher ein Melodram mit Maria Schell, die sich zwischen zwei Herren entscheiden muss.
Inhalt:
Der unbeliebte Lehrer Andrew Crocker-Harris zieht sich aus seinem Beruf zurück. Weder Kollegen, noch Schüler trauern im nach. Seine Frau betrügt ihn ständig mit Kollegen und zu den Schülern hat er keinen Zugang. Völlig unerwartet bekommt er von einem seiner mittelmäßigsten Schüler ein Abschiedsgeschenk. Dadurch wird in dem gefühllos gewordenen Mann etwas ausgelöst...
Rattigan schrieb das Drehbuch selbst und machte den Stoff "cineastischer", indem er zusätzliche Szenen und Schauplätze in das originale Stück integrierte. Der von Anthony Asquith stilsicher und elegant inszenierte Film ist für eine Produktion jener Tage ausgesprochen kitschfrei und nüchtern, was die freigesetzten Emotionen wirkungsvoller erscheinen lässt. Ganz hervorragend die Besetzung mit Michael Redgrave in der Hauptrolle, umgeben von einem seinerzeit bekannten britischen Ensemble (Jean Kent, Nigel Patrick, Bull Travers, Wilfrid Hyde-White, uam).
Der Film ist hierzulande mittlerweile so gut wie verschwunden, er wurde seit vielen Jahren nicht mehr gezeigt und man kann bestenfalls auf eine Dvd in der Originalsprache zurückgreifen. Es wäre schön, könnte man diese hervorragende Theater-Adaption wieder zugänglich machen!
Konflikt des Herzens - 1951
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