Ealing Filme

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Western5
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Ealing Filme

Beitrag von Western5 » 12.04.2014, 15:55

Einige der schönsten englischen Filme wurden in den 40er und 50er Jahren in den legendären Ealing Studios gedreht, vorzugsweise Komödien (aber nicht nur), in erster Linie verantwortet von dem Produzenten Michael Balcon. Einige dieser Filmklassiker sind auch bei uns sehr bekannt und demzufolge schon veröffentlicht worden, z. B. Ladykillers, Adel verpflichtet, Der Mann im weissen Anzug, Das Glück kam über Nacht. Es gibt aber einige wirkliche Kostbarkeiten, die den obengenannten kaum nachstehen und bei uns dennoch in Vergessenheit geraten oder unbekannt geblieben sind, z. B. insbesondere

1) Henry Cornelius: Blockade in London (Passport to Pimlico, 1949) - wirklich köstlich-ein Stadtteil Londons erklärt sich fuer unabhängig.

2) Alexander Mackendrick: Freut euch des Lebens bzw. Das Schmuggel-Schiff (Whisky Galore, 1949)-vor einer schottischen Insel, auf der der im 2. Weltkrieg der Whisky ausgegangen ist, strandet ein Frachtschiff mit eben diesem knappen Gut.

3) Charles Frend: Kapitän Seekrank (Barnacle Bill, 1957)-Alec Guinness spielt einen zur Seekrankheit neigenden Marineoffizier

4) Charles Crichton (der Regisseur von Ein Fisch namens Wanda): Der Titfield-Express (The Titfield Thunderbolt, 1953)-Bewohner eines Dorfes versuchen, eine regionalen Eisenbahnlinie zu erhalten

5) Charles Crichton: Liebeslotterie (The Love Lottery, 1954)-David Niven als ein Filmstar, der sich auf der Flucht vor seinen Fans in ein kleines italienisches Dorf zurückzieht, wo er unvermutet zum Hauptgewinn bzw. 1. Preis einer Hochzeitslotterie wird-köstlich !!

6) Robert Hamer: Die Flucht vor Scotland Yard (It always rains on Sunday, 1947)-eine Mischung aus eindrucksvollem Sozialdrama und Film Noir. Eine junge Frau findet im Luftschutzkeller ihrer Wohnung ihren ehemaligen Geliebten, der aus dem Gefängnis ausgebrochen ist und sie anfleht, ihn bis zum Abend zu verstecken. Ihre Familie darf nichts merken, die Polizei ist ihm aber schon auf der Spur. Ein vergessenes Meisterwerk von Robert Hamer, dem Regisseur von "Adel verpflichtet".

Es wäre toll, wenn Pidax sich einiger dieser Filme annehmen könnte.

Western5
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Beitrag von Western5 » 09.10.2016, 18:41

Die obengenannten sind aber nicht die einzigen Ealing-Filme, die eine Veröffentlichung verdienen würden; es gibt noch zahlreiche andere. Ich möchte hier noch ein paar erwähnen:

7) Henry Watt: Zur Hölle mit Sidney (Belagerung von Pinchgut)/Siege of Pinchgut (1959) mit Aldo Ray. Der Film war ein Beitrag bei der Berlinale 1959. Es ist der letzte Film, der in den Ealing Studios gedreht wurde. Im Mittelpunkt steht eine Gruppe von Sträflingen, die aus dem Gefängnis ausbricht und Geiseln nimmt.

8) Seth Holt: Gejagt/Nowhere to Go (1958) mit George Nader und Maggie Smith. George Nader spielt einen Betrüger, der bei einem Überfall erbeutete Wertgegenstände zu Geld macht, dieses dann in einem Schließfach deponiert und sich dann in der Absicht von der Polizei verhaften lässt, nach Verbüßung einer kurzen Gefängnisstrafe die Früchte des Überfalls zu genießen. Doch dann geht etwas schief ...

9) Charles Frend: Der Lange Arm (Scotland Yard - Schrecken der Unterwelt)/The Long Arm (1956) mit dem wunderbaren Jack Hawkins. Der Film gewann einen Silbernen Bären bei der Berlinale 1956. Jack Hawkins spielt einen Inspektor, der einen ganz besonders trickreichen Safeknacker überführen muss, der ihm immer einen Schritt voraus scheint.

10) Charles Crichton: Das Geteilte Herz/The Divided Heart (1954) mit Cornell Borchers, Armin Dahlen, Alexander Knox. Im 2. Weltkrieg wird ein dreijähriger jugoslawischer Junge in Deutschland aufgegriffen und nach dem Krieg in ein Lager für Heimatlose gesteckt, schließlich an ein Waisenhaus weitergereicht. Von dort wird er von einem kinderlosen deutschen Ehepaar adoptiert und liebevoll großgezogen. Doch die leibliche Mutter hat wie durch ein Wunder den Krieg überlebt, jedoch ihren Mann sowie ihre beiden anderen Kinder verloren. Nach ca. 10 Jahren möchte sie ihr Kind wiederhaben. Wird ihrem Ansinnen stattgegeben ?

11) Anthony Pelissier: Meet Mr Lucifer/kein deutscher Titel (1953) mit Stanley Holloway, Gordon Jackson, Ian Carmichael. Der Film behandelt die negativen Auswirkungen des Mediums Fernsehen bzw. des Fernsehkonsums.

12) Thorold Dickinson: Die Verblendeten/Secret People (1952) mit einer sehr jungen Audrey Hepburn in ihrer ersten größeren Rolle. Zwei Schwestern fliehen aus einem diktatorisch regierten Land nach London. Dort entschließen sie sich später, sich an einem Anschlag zu beteiligen, der den Diktator töten soll. Doch der Anschlag geht schief und eine Unschuldige kommt ums Leben.

13) Charles Frend: Der Große Atlantik/The Cruel Sea (1952 ,mit Jack Hawkins, Stanley Baker, Donald Sinden, Denholm Elliott. Der große englische Filmkritiker Philip French hielt diesen Film für einen der wenigen, die die Kriegserfahrung realistisch einfangen. Ohne jede nationalistische Verklärung schildert er den Seekrieg zwischen deutschen U-Booten und englischen Kriegsschiffen. Es gibt zwar eine deutsche DVD, doch scheint der Film bei dieser Ausgabe, wenn man den Angaben trauen darf, um mehr als 30 Minuten gekürzt zu sein.

14) Basil Dearden: Die Blaue Lampe/The Blue Lamp (1950) mit Jack Warner und Dirk Bogarde. Die Londoner Polizei ist auf der Suche nach einem Polizistenmörder.

15) Charles Frend: Kampf ums Geld/A Run for Your Money (1949) mit Alec Guinness. Zwei walisische Bergarbeiter gewinnen bei einem Preisausschreiben zwei Eintrittskarten für das Rugby-Länderspiel England - Wales in London. Sie sind nun sehr aufgeregt, da sie noch nie in England, geschweige denn in London waren. Als sie mit dem Zug in London eintreffen, werden sie auf dem Bahnsteig prompt bestohlen ...

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